Ballaststoffe in der Ernährung

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BALLASTSTOFFE

Ballaststoffe in der Ernährung

Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel. Die Ballaststoffe in Lebensmitteln werden traditionell danach unterschieden, ob sie lösliche oder unlösliche sind. Pflanzliche Lebensmittel enthalten beide Arten von Ballaststoffen in unterschiedlichen Mengen.[1][5] Die Vorteile des Verzehrs von Ballaststoffen hängen davon ab, welche Art von Ballaststoffen verzehrt wird und welche Vorteile sich daraus für das Magen-Darm-System ergeben können.[6]

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BALLASTSTOFFE IN GEMÜSE, OBST UND GETREIDE & FLOHSAMEN

Füllende Ballaststoffe

Füllende Ballaststoffe – wie Zellulose und Hemizellulose (einschliesslich Flohsamen) – absorbieren und binden Wasser und fördern die Regelmässigkeit.[7] Viskose Fasern – wie Beta-Glucan und Flohsamenschalen (Psyllium husk) – verdicken die Stuhlmasse. [7] Fermentierbare Fasern – wie resistente Stärke, Xanthangummi und Inulin – ernähren die Bakterien und die Mikrobiota des Dickdarms und werden zu kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt, die für die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts eine wichtige Rolle spielen. [8][9][10]

Unlösliche Ballaststoffe

Unlösliche Ballaststoffe – die sich nicht in Wasser auflösen – sind inert gegenüber den Verdauungsenzymen im oberen Magen-Darm-Trakt. Beispiele sind Weizenkleie, Zellulose und Lignin. Grob gemahlene unlösliche Ballaststoffe lösen die Schleimsekretion im Dickdarm aus und sorgen so für eine Aufblähung. Fein gemahlene unlösliche Ballaststoffe haben diesen Effekt nicht und können sogar eine verstopfende Wirkung haben.[2] Einige Formen unlöslicher Ballaststoffe, wie resistente Stärken, können im Dickdarm fermentiert werden.[13]

Definition Ballaststoffe

Unter Ballaststoffen versteht man Pflanzenbestandteile, die von menschlichen Verdauungsenzymen nicht aufgespalten werden.[1] Im späten 20. Jahrhundert waren nur Lignin und einige Polysaccharide bekannt, die dieser Definition entsprachen, aber zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden resistente Stärke und Oligosaccharide als Ballaststoffbestandteile aufgenommen.[1][14]

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QUELLVERHALTEN LÖSLICHE & UNLÖSLICHE BALLASTSTOFFE - FLOHSAMENSCHALEN - CHIASAMEN - FLOHSAMEN GANZ. PSYLLIUM - HTTPS://WWW.DAVID.CARE

Lösliche Ballaststoffe

Lösliche Ballaststoffe (fermentierbare Ballaststoffe oder präbiotische Ballaststoffe) – die sich in Wasser auflösen – werden im Allgemeinen im Dickdarm zu Gasen und physiologisch aktiven Nebenprodukten fermentiert, wie z. B. kurzkettige Fettsäuren, die im Dickdarm von Darmbakterien produziert werden. Beispiele sind Beta-Glucane (in Hafer, Gerste und Pilzen) und rohes Guarkernmehl. Psyllium – ein löslicher, zähflüssiger, nicht fermentierter Ballaststoff – ist ein Ballaststoff, der auf seinem Weg durch den Verdauungstrakt Wasser zurückhält und so die Stuhlentleerung erleichtert. Lösliche Ballaststoffe sind im Allgemeinen zähflüssig und verzögern die Magenentleerung, was beim Menschen zu einem verlängerten Sättigungsgefühl führen kann.[2] Inulin (in der Zichorienwurzel), Weizendextrin, Oligosaccharide und resistente Stärke[11] (in Hülsenfrüchten und Bananen) sind lösliche, nicht viskose Ballaststoffe. [Der regelmäßige Verzehr von löslichen Ballaststoffen, wie z. B. Beta-Glucanen aus Hafer oder Gerste, senkt nachweislich den LDL-Cholesterinspiegel im Blut, einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.[2][4][12]

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Übersicht Ballaststoffe Tabelle

 Tabelle 1. Übersicht Ballaststoffe. Alle löslichen und unlöslichen Ballaststoffe sind aufgeführt. Die Ballaststoffe sind als reine, chemische Verbindung bezeichnet.

Reiner Ballaststoff

Lebensmittelnummer

Vorkommen

  • unlösliche Ballaststoffe

Familie der β-Glukane (von denen einige wasserlöslich sind)

Cellulose (Zellulose)

E 460

Getreide, Obst, Gemüse (bei allen Pflanzen im Allgemeinen)

Chitin

in Pilzen, dem Exoskelett von Insekten und Krustentieren

Hemizellulose

 

Getreide, Kleie, Holz, Hülsenfrüchte

Hexosen

Weizen, Gerste

Pentose

Roggen, Hafer

Lignin

Steine von Obst, Gemüse (Fäden der Gartenbohne), Getreide

Xanthan (Xanthan gum)

E 415

Produktion mit Xanthomonas-Bakterien aus Zuckersubstraten

Resistente Stärke

 

Kann durch Samen oder Schale geschützte Stärke (Typ RS1), körnige Stärke (Typ RS2) oder retrogradierte Stärke (Typ RS3) sein[13]

Resistente Stärke

Mais mit hohem Amylosegehalt, Gerste, Weizen mit hohem Amylosegehalt, Hülsenfrüchte, rohe Bananen, gekochte und gekühlte Nudeln und Kartoffeln[13]

  • lösliche Ballaststoffe

Arabinoxylan
(eine Hemicellulose)

Flohsamen

Fruktane

 

ersetzen oder ergänzen in einigen Pflanzentaxa die Stärke als Speicherkohlenhydrat

  Inulin

in verschiedenen Pflanzen: Topinambur, Chicorée, etc.

Familie der Polyuronide

Pektin

E 440

in der Schale von Obst (hauptsächlich Äpfel, Quitten), Gemüse

Alginsäuren (Alginate)

E 400–E 407

in Algen

 Natriumalginat

E 401

 

Kaliumalginat

E 402

 

    Ammoniumalginat

E 403

 

Kalziumalginat

E 404

Salze und Ester der Alginsäure

Propylenglykol-Alginat (PGA)

E 405

 

Agar

E 406

 

Carrageen (Karrageen)

E 407

Rotalgen

Raffinose

Hülsenfrüchte

Polydextrose

E 1200

Synthetisches Polymer, ca. 1 kcal/g

Literatur & wissenschaftliche Referenzen

  1.  «Dietary fibre». British Nutrition Foundation. 2018. Archived from the original on 26 July 2018. Retrieved 26 July 2018.
  2. «Fiber». Linus Pauling Institute, Oregon State University. March 2019. Retrieved 3 February 2021.
  3. Dietary reference intakes for energy, carbohydrate, fiber, fat, fatty acids, cholesterol, protein, and amino acids (2005), Chapter 7: Dietary, Functional and Total Fiber. US Department of Agriculture, National Agricultural Library and National Academy of Sciences, Institute of Medicine, Food and Nutrition Board. 2005. doi:10.17226/10490. ISBN 978-0-309-08525-0.
  4. Veronese N, Solmi M, Caruso MG, Giannelli G, Osella AR, Evangelou E, et al. (March 2018). «Dietary fiber and health outcomes: an umbrella review of systematic reviews and meta-analyses». The American Journal of Clinical Nutrition107 (3): 436–444. doi:10.1093/ajcn/nqx082. PMID 29566200.
  5. Institute of Medicine (2001). Dietary Reference Intakes, Proposed Definition of Dietary Fiber. Washington, D.C.: Institute of Medicine Press. p. 25. ISBN 978-0-309-07564-0.
  6. Gallaher DD (2006). «8». Present Knowledge in Nutrition (9 ed.). Washington, D.C.: ILSI Press. pp. 102–110. ISBN 978-1-57881-199-1.
  7. Institute of Medicine (2001). Dietary Reference Intakes: Proposed Definition of Dietary Fiber. Washington, D.C.: National Academy Press. p. 19. ISBN 978-0-309-07564-0.
  8.  Bedford A, Gong J (June 2018). «Implications of butyrate and its derivatives for gut health and animal production». Animal Nutrition4 (2): 151–159. doi:10.1016/j.aninu.2017.08.010. PMC 6104520. PMID 30140754.
  9.  Cummings JH (2001). The Effect of Dietary Fiber on Fecal Weight and Composition (3 ed.). Boca Raton, Florida: CRC Press. p. 184. ISBN 978-0-8493-2387-4.
  10. Ostrowski, Matthew P.; La Rosa, Sabina Leanti; Kunath, Benoit J.; Robertson, Andrew; et al. (April 2022). «Mechanistic insights into consumption of the food additive xanthan gum by the human gut microbiota». Nature Microbiology7 (4): 556–569. doi:10.1038/s41564-022-01093-0.
  11. Keenan MJ, Zhou J, Hegsted M, Pelkman C, Durham HA, Coulon DB, Martin RJ (March 2015). «Role of resistant starch in improving gut health, adiposity, and insulin resistance». Advances in Nutrition6 (2): 198–205. doi:10.3945/an.114.007419. PMC 4352178. PMID 25770258.
  12. FDA/CFSAN A Food Labeling Guide: Appendix C Health Claims, April 2008 Archived 12 April 2008 at the Wayback Machine
  13. Lockyer S, Nugent AP (2017). «Health effects of resistant starch». Nutrition Bulletin42: 10–41. doi:10.1111/nbu.12244.
  14. Anderson JW, Baird P, Davis RH, Ferreri S, Knudtson M, Koraym A, et al. (April 2009). «Health benefits of dietary fiber» (PDF)Nutrition Reviews67 (4): 188–205. doi:10.1111/j.1753-4887.2009.00189.x. PMID 19335713.
  15. Jha R, Mishra P (April 2021). «Dietary fiber in poultry nutrition and their effects on nutrient utilization, performance, gut health, and on the environment: a review». Journal of Animal Science and Biotechnology12 (1): 51. doi:10.1186/s40104-021-00576-0. PMC 8054369. PMID 33866972.
  16. Reynolds A, Mann J, Cummings J, Winter N, Mete E, Te Morenga L (February 2019). «Carbohydrate quality and human health: a series of systematic reviews and meta-analyses». Lancet393 (10170): 434–445. doi:10.1016/S0140-6736(18)31809-9. PMID 30638909. S2CID 58632705.

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